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Meine neue Liebe: Gesichtsöle

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Seit wann begeistere ich mich eigentlich so für Gesichtsöle? In meiner Erinnerung fing alles in New York an, dort wurden in Naturkosmetik-Boutiquen auffällig oft Öle zur Gesichtspflege angeboten. Inspiriert von meiner Reise probierte ich dann gelegentlich das Babassuöl von Mahlenbrey als Tagespflege aus. Ich tastete mich langsam voran…

Richtig gepackt hat es mich, als ich im Sommer das Gesichtsöl Aube d’été der französischen Naturkosmetik-Firma Douces Angevines verwendet habe. Das kleine Fläschchen hatte ich schon im Dezember 2011 in Frankreich gekauft, mich jedoch noch nicht daran getraut. Es wird als Tagespflege für normale Haut und Mischhaut empfohlen, das Öl ist wunderbar leicht, fettet kaum und zieht blitzschnell ein – ideal für den Sommer!

Nun wollte ich wissen, was es mit pflanzlichen Ölen auf sich hat, und machte mich auf, die komplexe Welt der pflanzlichen Öle zu entdecken :) .

Um nicht zu viel Informationen in einen einzigen Post zu packen, habe ich mich dazu entschlossen, in diesem ersten Beitrag zum Thema Gesichtsöl einige grundlegende Informationen zur Anwendung, Zusammensetzung und Auswahl von Ölen zusammenzustellen. In kurzen Abständen werden dann die Reviews zu den von mir bisher getesteten Gesichtsölen folgen.

♦ Anwendung eines Gesichtsöls

Dass pflanzliche Öle meiner Haut gut tun, hatte ich schon vor längerer Zeit festgestellt: Gerade im Winter habe ich regelmäßig die Rosa Mosqueta Ölkapseln von SensiSana als abendliche Hautkur verwendet.

Dazu verteile ich auf der gereinigten und mit einem Blütenwasser befeuchteten Haut einige Tropfen des Öls auf dem Gesicht und lasse es eine Weile einwirken. Spätestens vor dem Schlafengehen nehme ich diese Maske wieder ab, indem ich sie mit einer tensidfreien Reinigungsmilch und reichlich Wasser abspüle. Meine Haut bleibt nachts fettfrei – wer kein Anhänger der fettfreien Nachtpflege ist, kann die Reste des Öls auf dem Gesicht belassen.

Als Tagespflege konnte ich mir Öle lange Zeit nicht recht vorstellen. Auch in meinem Kopf regierte das Vorurteil, dass Öle nur langsam einziehen und einen fettigen Glanz hinterlassen.

Wenn man folgende drei Dinge beachtet, ist das allerdings nicht der Fall:

  • Wichtig ist es, ein Öl auszuwählen, das zum Hauttyp und zur Jahreszeit passt.
  • Grundsätzlich sollte man Öl auf die feuchte Haut auftragen. Dadurch verteilt es sich leichter und zieht schneller in die Haut ein, Feuchtigkeit und Öl können eine kurzzeitige Emulsion bilden.
  • Auch die Dosierung ist entscheidend: Man benötigt nur wenige Tropfen für das gesamte Gesicht. Nicht mehr!

Meine morgendliche Routine habe ich bereits ausführlich beschrieben, deswegen hier nur in Stichworten, wie ich am Morgen vorgehe: Ich reinige zuerst mein Gesicht mit ein wenig Maritim Reinigungsmilch von Sensisana und viel Wasser. Nach dem Abtrocknen sprühe ich ein Blütenwasser auf die Haut und verteile dann ca. vier Tropfen des Öls auf meinem Gesicht. Nach wenigen Minuten ist das Öl weggesogen. Falls ich zu viel davon erwischt habe, tupfe ich die betroffenen Stellen mit einem Kosmetiktuch ab.

Mit pflanzlichen Ölen kann man außerdem auf einfache Weise die normale Tagescreme reichhaltiger machen, in dem man einige Tropfen zur täglichen Portion gibt.

Übrigens eignen sich Öle auch zum Abschminken. Auf einer Reise benötigt man dann theoretisch nur noch ein einziges Produkt. Noch minimalistischer kann Beauty nicht sein!

Was in Ölen drin steckt

Wie schreibt Heike Käser von Olio Natura so schön: “Native pflanzliche Öle sind die kosmetisch wirksamste Komponente eines Pflegeprodukts.” Grundsätzlich sind pflanzliche Öle hervorragend für die Pflege der Haut geeignet, da deren Zusammensetzung der des Hautfetts ähnelt.

Pflanzliche Öle enthalten Fettsäuren (z.B. Öl-, Linol-, Palmitin-, Palmitolein-, Stearin- und α- und γ-Linolensäure) und Fettbegleitstoffe (z.B. Phospholipide, Phytosterole, Squalene, Vitamine und Flavonoide).

Jedes pflanzliche Öl hat ein spezifisches Fettsäuremuster und eine spezifische Komposition an Fettbegleitstoffen. Deswegen besitzt jedes Öl unterschiedliche kosmetische Eigenschaften.

Pflanzliche Öle können durch die folgenden Punkte charakterisiert werden:

  • Oxidationsstabilität (wie schnell wird ein Öl ranzig bzw. verharzt)
  • Spreitverhalten (wie leicht verteilt sich das Öl auf der Haut)
  • Penetrationsvermögen (zieht das Öl in die Haut ein oder bleibt es eher auf der Oberfläche liegen)
  • Penetrationstiefe (wie tief zieht das Öl in die Haut ein)
  • Penetrationsgeschwindigkeit (wie schnell zieht das Öl in die Haut ein)

Kokosöl hat z.B. ein gutes Spreitvermögen und zieht schnell, aber nicht tief in die Haut ein. Mandelöl zieht ebenfalls gut, jedoch deutlich langsamer ein und erreicht tiefere Schichten der Haut. Erdnussöl liegt hingegen lange auf der Haut, es penetriert kaum und kann daher gut zum langsamen “Aufweichen” der Haut benutzt werden (Quelle: Olio Natura).

Grundsätzlich sind pflanzliche Öle sowohl zur Pflege der fetten als auch der trockenen Haut geeignet. Das Öl bzw. die Ölmischung sollte jedoch zum jeweiligen Hauttyp passen.

So ist z.B. das Gesichtsöl von Dr. Hauschka insbesondere für fettige Haut geeignet, es reguliert die hauteigene Fettproduktion und wird für aknegeplagte Haut empfohlen. Wie Shelynx von Der Blasse Schimmer konnte ich in den letzten Monaten das Voruteil widerlegen, dass Öle im Gesicht Pickel verursachen würden: Meine Mischhaut mit Neigung zu kleineren Unreinheiten wurde deutlich reiner, die Pflege mit den reduzierten Inhaltsstoffen schient meiner Haut gut zu bekommen.

Auch für trockene Haut gibt es spezielle Öle und Ölmischungen, die die Haut nicht austrocknen und durch pflanzliche Stoffe in ihrer Funktion unterstützen.

Auswahl eines Öls

Um das zum Hauttyp und zur Jahreszeit passende pflanzliche Öl zu finden, ist es also wichtig, sich ein wenig mit den Inhaltsstoffen der Öle auseinanderzusetzen – Öl ist eben nicht gleich Öl.

Gesichtsöle werden sowohl als reinsortiges Öl als auch in gemischter Form angeboten. Einige Gesichtsöle enthalten außerdem ätherische Öle. Diese werden nicht nur wegen des Dufts, sondern meist wegen ihrer pflanzlichen Wirkstoffe zugefügt.

Ich habe in den letzten Monaten reinsortige Öle und Ölmischungen getestet (und mag beides gern). Der Vorteil einer sinnvoll komponierten Mischung ist es, dass verschiedene Fettsäurestrukturen und pflanzliche Stoffe zum Einsatz kommen. Auf diese Weise werden die kosmetischen Eigenschaften von mehreren Ölen miteinander kombiniert.

Ein Gesichtsöl sollte sich nach Heike Käser/Olio Natura idealerweise aus Ölen der folgenden drei Kategorien zusammensetzen:

  • Oxidativ stabiles Öl (wie Jojobaöl, Neutralöl oder Wiesenschaumkrautöl)
  • Basisöl (wie Aprikosenkernöl, Sonnenblumenöl, Arganöl, Reiskeimöl)
  • Wirkstofföl (wie Wildrosenöl, Nachtkerzenöl, Granatapfelsamenöl)

Unter Beachtung der unterschiedlichen Spreitverhalten der Öle können so das Auftragverhalten und der Grad der Rückfettung des Gesichtsöls gesteuert werden. Eine Wissenschaft für sich!

Wer nun wissen möchte, welches Öl für welchen Hauttyp geeignet ist und welche Eigenschaften ein Öl hat, dem kann ich die detaillierten Ölprofile auf Olio Natura nur ans Herz legen. Sehr oft habe ich in den letzten Wochen zum Buch Naturkosmetische Rohstoffe von Heike Käser gegriffen, es ist zu einem Standardwerk in meinem Bücherregal geworden!

Beispiele für Öle / Hauttyp:

  • Wildrosenöl gehört zu den Wirkstoffölen, das bei trockener, schuppiger, auch leicht unreiner Haut sowie bei Narben empfohlen wird.
  • Traubenkernöl ist ein Basisöl, das oft bei Akne, fettiger Haut und Mischhaut eingesetzt wird (und auch bei älterer Haut geeignet ist).
  • Wiesenschaumkrautöl ist wie Jojobaöl ein stabiles Öl, also eine perfekte Grundlage für ein Gesichtsöl.

Neben all diesen Aspekten würde ich beim Einkauf eines Öls außerdem darauf achten, dass es möglichst aus biologischem Anbau stammt und schonend hergestellt wurde: Das Öl sollte kaltgepresst (oder Kohlendioxidextraktion) und möglichst nativ (nicht raffiniert) sein. Ich kaufe z.B. gern bei Firmen wie Primavera oder Maienfelser ein, die eine große Auswahl an sortenreinen Pflanzenölen bieten.

In den nächsten Wochen stelle ich auf dem Blog in loser Folge die von mir getesten Gesichtsöle vor. Welche das sind, könnt ihr auf dem Foto oben schon erahnen. Wenn ich weiter so begeistert bin, kommen sicher noch andere Gesichtsöle dazu.

Bisher habe ich folgende Gesichtsöle vorgestellt: Extra Rich Beauty Elixier von Santaverde, Fluide de Jour Aube d’été von Douces Angevines, Cypress Purity+Defense Oil von Stark Skincare, Gesichtsöl Wildrose von Alverde, Solacium Serum von Ananné, die Hydrogesichtskapseln tönend Neroli Cassis von Primavera, Aromessence Néroli Sérum Essentiel von Decléor, Shangri-La Orac-Serum von Amanprana, Huile Visage Addiction von Absolution und Rosehip BioRegenerate Oil von Pai.

Welche Erfahrungen habt ihr mit Gesichtsölen gemacht? Habt ihr Unterschiede feststellen können? Falls ihr eines verwendet, welches ist das? Und hoffentlich habe ich euch nun nicht mit Informationen erschlagen ;) !


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